Eine Aufstockung ist die Hinzufügung eines oder mehrerer zusätzlicher Stockwerke auf ein schon bestehendes Gebäude und damit die Erhöhung von Lasten auf einzelne Tragwerkselemente im Bestand. Diese führt zu einer Zunahme der Bodenpressungen an der Fundamentsohle und bewirkt hierbei eine Zunahme der Setzungen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Gebrauchstauglichkeit (Rissefreiheit) sowie die Grundbruchsicherheit (Standsicherheit) eines Bauwerks eingehalten werden. Ansonsten ist ein Eingreifen in die Fundamentgeometrie (Vertiefen oder Verbreitern) oder eine Baugrundverstärkung (URETEK Verfahren) – in manchen Fällen auch beides zusammen – notwendig.
Aufstockungen von Bestandsgebäuden können in Zeiten von Wohnraumknappheit – insbesondere von bezahlbarem Wohnraum – zusätzliche Wohnungen schaffen. Im Rahmen der “Deutschland-Studie 2015 – Wohnraumpotenziale” der TU Darmstadt und des ISP Pestel Instituts für Systemforschung Hannover wurde bereits festgestellt, dass Aufstockungen ein enormes Potenzial an zusätzlichem Wohnraum bieten. Ergänzend wurden im Rahmen einer weiteren Studie die Potenziale durch die Aufstockung von Nicht-Wohngebäuden untersucht. Vor allem in Ballungszentren, in denen kaum zusätzliches Bauland zur Verfügung steht, und Grünflächen wie Gärten und Parks erhalten bleiben sollen, bleibt nur noch die Option, in die Höhe zu bauen. Die Vorteile von Aufstockungen liegen insbesondere darin, dass keine neuen Grundstücksflächen benötigt werden und somit auch keine Grundstückskosten anfallen, vorhandene Infrastruktur und Verkehrsflächen genutzt werden und energetisch optimierte Aufstockungen sogar die Energieeffizienz des gesamten Hauses verbessern können.