4.1.1 Düsenstrahlverfahren
Das Düsenstrahlverfahren kann grundsätzlich als Vorgang beschrieben werden, mit dem Boden oder mäßig festes Gestein in seine Bestandteile zerlegt wird und mit zementhaltiger Mischung versetzt bzw. teilweise durch diese Mischung ersetzt wird. Das Auflösen des Bodengefüges wird durch einen energiereichen Flüssigkeitsstrahl bewirkt, wobei die Flüssigkeit die Zementsuspension sein kann, nach dem Aushärten entsteht ein tragfähiger Festkörper im Boden, dessen mechanische Eigenschaften von dem hydraulischen Bindemittel (Zement) bestimmt werden und eher einem Magerbeton als natürlichem Boden ähneln.
Aufgrund des hohen Drucks des Düsenstrahls wird das Verfahren auch irreführend als „Hochdruckinjektion“ bezeichnet, obwohl es sich um ein klassisches Injektionsverfahren handelt. Im Vergleich zu diesen werden keine Stoffe in den Baugrund injiziert, sondern der Baugrund wird durch den Injektionsstrahl in einem vorher bestimmten Bereich gelöst und mit dem Injektionsmittel vermischt. Dies kommt einer Bodenvermörtelung gleich.
Die Ausführung erfolgt in mehreren Arbeitsschritten, welche mit der Herstellung eines Bohrloches mit einer bestimmten Länge beginnt. Anschließend wird der mit dem Düsgestänge verbundene Düsenträger bis zur Bohrlochsohle eingeführt. Dieser Arbeitsgang entfällt, wenn Gestänge und Düsenträger auch zum Bohren verwendet werden. Im Weiteren erfolgt das eigentliche Düsen der mit Zement verfestigten Flüssigkeit unter gleichzeitigem Ziehen und Drehen des Gestänges, mit vorher festgelegten Werten für Zieh- und Drehgeschwindigkeit, Pumpendruck und Durchflussrate.
4.1.2 Herstellung verpresster Mikropfähle
Bei Mikropfählen handelt es sich um Pfähle mit Durchmessern von < 0,3 m. Zu unterscheiden ist hierbei zwischen dem Ortbetonpfahl, der eine durchgehende Längsbewehrung aus Betonstahl aufweist, und dem Verbundpfahl, der durch ein Tragglied aus Stahl gekennzeichnet ist. Die Tragwirkung wird durch ein- oder mehrmaliges Nachverpressen erreicht. Da dabei ein Verpresskörper entsteht, wurden Varianten dieses Pfahlsystems früher als Wurzelpfähle bezeichnet. In neuerer Zeit finden vorwiegend Einzelstabpfähle Anwendung.
Für bestehende Fundamente kann im Vorfeld der Herstellung der verpressten Mikropfähle eine Fundamentverbreiterung mittels Streichbalken notwendig werden.
4.1.3 Bodeninjektionen
Bei diesem Verfahren werden die Stoffe in den Baugrund eingebracht, die die Hohlräume der Bodenmatrix füllen und stabilisieren. Der Druck wird dabei so gewählt, dass evtl. vorhandenes Porenwasser verdrängt wird, die Kornstruktur selbst aber erhalten bleibt.
Nach dem Aushärten der Füllstoffe – üblich sind Zementsuspensionen oder nicht expandierende Kunstharze – übernehmen diese usammen mit dem Korngerüst des Bodens den Lastabtrag.