Zunächst ist zu bedenken, dass der zuvor beschriebene dreidimensionale Vorgang des Schrumpfens dazu führt, dass die Trockenrisse, die wir im Sommer an der Oberfläche eines Tonbodens sehen, den gesamten durchwurzelten Bodenbereich erfassen – und die Schadensbildung geht nicht nur im nächsten trockenen Sommer weiter, sondern sie nimmt auch mit dem Wachstum der Bäume progressiv zu.
Als erstes ist die Schadenursache zu beseitigen, also im Fall der Bäume als Ursache, sind diese zu fällen und gegebenenfalls durch kleinere Bäume zu ersetzen oder fachmännisch auf ein unschädliches Maß zu beschneiden. Theoretisch könnte man dann warten, bis die Risse im Ton in feuchteren Zeiten wieder zuquellen. Dabei müsste allerdings billigend in Kauf genommen werden, dass die Überbeanspruchungen im Gebäude und die daraus folgenden Rissbildungen weiter fortschreiten, bis der Kraftschluss wiederhergestellt ist. Je weiter das Schrumpfen schon fortgeschritten ist, desto unwahrscheinlicher wird es, dass der Kraftschluss durch das Quellen des Tones eher gelingt, als durch das Nachsacken des gerissenen und in Teilbereichen überbeanspruchten Gebäudes.
Wenn das Risiko weiterer Rissbildungen nicht eingegangen werden soll, wären entweder die betroffenen Bauteile zu unterfangen und die Unterfangungspfeiler vorzupressen oder es werden Segmentpfähle unter die betroffenen Fundamente gepresst. Eine gebäudeschonende Methode ist das Injizieren des Bodens mit Expansionsharz, wodurch die Trockenrisse im Boden mit Expansionsharz verfüllt und das abgesackte Bauteil bis zum Kraftschluss wieder angehoben wird.
Ein Universalrezept, wie mit der Sanierung umzugehen ist, gibt es nicht. Wenn es nicht möglich ist, die Bäume zu fällen, dann kann in besonderen, dafür geeigneten Fällen auch überlegt werden, das Niederschlagsdefizit in trockenen Zeiten durch künstliche Beregnung auszugleichen.