Lagestabilisierung eines Kindergartens
Download Projektbericht (PDF)Auf einen Blick
An einer nicht unterkellerten Kindertagesstätte traten seit der Errichtung Rissbildungen auf. Des Weiteren waren an einigen Fußböden Absenkungen zu verzeichnen. Anhand des Rissbildes ließ sich eine Setzung der Fundamente ableiten, die mit URETEK behoben wurde.
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Konsolidierung führt zu Differenzsetzungen
Die Gründung der Kindergartens erfolgte über Streifenfundamente und eine Stahlbetonsohlplatte. Die Gründungssohle der Streifenfundamente liegt frostfrei bei ca. 80 cm unter der Geländeoberkante (GOK). Unterhalb der Fundamentsohle stehen laut dem vorliegenden Baugrundgutachten Auffüllungen an. Diese variieren je nach Aufschlusspunkt stark in ihrer Zusammensetzung.
Als Ursache für die Setzungen der Kindertagesstätte wird im Gutachten die Gründung in den unterschiedlich zusammengesetzten, weichen bzw. locker gelagerten Auffüllungen genannt. Diese haben unter der Last des Bauwerkes unterschiedlich starke Konsolidierungssetzungen erfahren, was zu Spannungen in der Konstruktion geführt hat, welche sich durch Rissbildung dann abgebaut haben. Weiterhin ist nicht auszuschließen, dass ggf. durch die Bauwerksbewegungen Grund- bzw. Abwasserleitungen beschädigt oder verschoben wurden.
Effizientes Sanierungskonzept
Mit Hilfe der URETEK DeepInjection®-Methode sollten eventuell vorhandene Hohlräume unter den Fundamenten aufgefüllt, der Baugrund verstärkt und der vollflächige Kraftschluss der Gründung mit dem tragfähigen Baugrund wiederhergestellt werden.
Da sich Grundleitungen der Regen- und Schmutzwasserentwässerungen im bearbeiteten Bereich befinden, mussten diese im Vorfeld auf Beschädigungen erkundet werden sowie während der Injektionsarbeiten überwacht werden, um unvermeidbare Expansionsharzeintritte in ggf. leicht offene Muffenübergänge rechtzeitig erkennen zu können.
Minimal-invasives Verfahren
Von außen und von innen wurden im Abstand von ca. 0,80 m Bohrlöcher mit einem Durchmesser von lediglich 16 mm gesetzt. In diese Bohrlöcher wurden Injektionslanzen bis ca. 4,00 m unter GOK geführt, durch die das URETEK Zweikomponenten-Expansionsharz flüssig unter kontrolliertem Druck in den Baugrund gepresst wurde.
Die Expansion der Harze erfolgt in Richtung des geringsten Widerstandes und damit genau dorthin, wo die Verdichtung und Verstärkung notwendig ist. Dabei bilden sich Harzlamellen aus, die zunächst eine horizontale Verspannung im Baugrund bewirken. Das immer weiter eindringende Expansionsharz lässt schließlich die Horizontalspannungen im Baugrund soweit anwachsen, bis das Maß der vertikalen Auflast erreicht wird. Das ist der Moment, in dem die digitalen Messempfänger, die am Gebäude angebracht sind, millimetergenau anzeigen, dass sich das Fundament bzw. das abgesackte Gebäudeteil allmählich zu heben beginnt. Damit wird der gesamte Prozess der Bauwerksstabilisierung genau kontrolliert und gesteuert.