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Auf einen Blick

Der Neubau sollte direkt neben der Außenwand des Bestandsgebäudes entstehen, wobei die Gründungssohle ca. 0,40 m unterhalb der Bestandsfundamente liegt. Eine klassische Unterfangung kam aufgrund der Grundwassersituation nicht in Frage, so wurde der rollige Baugrund durch eine Baugrundverstärkung mit dem URETEK Verfahren verkittet.

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Ausgangssituation

Am Standort eines Kosmetikunternehmens waren im Zuge des Neubaus einer Büro- und Produktionserweiterung direkt neben der Außenwand eines Bestandsgebäudes zwei Einzelfundamente und ein Teil der damit konstruktiv verbundenen Streifenfundamente für eine neu zu errichtende Fahrstuhlunterfahrt zu unterfangen. Die Gründungssohle der Unterfahrt kommt hierbei ca. 0,40 m unterhalb der Gründungssohle vom Bestand zu liegen. Aufgrund der Grundwassersituation und der geringen Unterfangungstiefe von etwa 0,40 m wurde untersucht, ob auf eine klassische Unterfangung nach DIN 4123 verzichtet werden kann, wenn alternativ dazu eine Baugrundverstärkung mittels dem System URETEK erfolgt.

Baugrund und die Lösung

Die Lithologie des Baugrundes wurde als unterschiedlich sandige Kies-Stein-Gemische (teils leicht schluffig) beschrieben. Dabei handelt es sich um grobkörnige Flussablagerungen (eiszeitliche Terrassenschotter), die der Bodengruppe GW zugeordnet wurden. Es wurde besprochen, mit Hilfe der URETEK DeepInjection®-Methode die Gründungsböden unter den Fundamenten so zu verfestigen und zu verspannen, dass die Erdmassen im Zuge des senkrechten Freischachtens auf ca. 0,40 m Tiefe unter Fundamentsohle bis zur Fertigstellung der geplanten Neubaufundamente (Bauzustand) ausreichend standsicher bleiben und unkontrollierbaren Ausbrüchen damit ausreichend vorgebeugt ist.

Die im Gründungsbereich anstehenden Böden sollten zu einem verkitteten Harz-Steinkörper ertüchtigt werden, um die Bestandslasten für den temporären Bauzustand unter die geplante Aushubsohle abzuleiten.

URETEK Arbeiten

Der Unterfangungsabschnitt erstreckt sich insgesamt über ca. 10 m Länge. Die Fundamentsohle der Bestandsfundamente lag derzeit bei ca. 1,0 m unter Geländeoberkante. Von der Außenseite der Bestandsfundamente wurden im Abstand von 80 – 90 cm Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 16 mm gesetzt. Durch Injektionslanzen wurde das Zweikomponenten-Expansionsharz zuerst direkt unter die Fundamentsohle des zu verfestigenden Bereiches gepresst. Danach wurden in einer zweiten Ebene im Abstand von 80 – 90 cm zusätzliche Verstärkungsinjektionen bis ca. 1,0 m unter die Fundamentsohle in den Baugrund gesetzt, wobei die Verstärkung bis zu 60 cm tiefer wirkt.

Durch die Polymerisation der Harze und die dabei entstehende Expansionskraft werden zuerst vorhandene Hohlräume (Porenvolumina) aufgefüllt und dadurch der durchgehende Kraftschluss zwischen der Fundamentsohle und dem kiesigen Baugrund verbessert.

Durch die Tiefeninjektionen (zweite Injektionsebene) bilden sich vertikale, fein verästelte Harzlamellen aus, die zunächst eine horizontale Verspannung im Baugrund bewirken. Mit weiterer Verdichtung des Baugrundes wachsen die Horizontalspannungen im Boden bis auf das Maß der vertikalen Auflast an. Dabei kommt es lokal begrenzt zu einer messbaren Hebungstendenz von mindestens 0,5 mm und zur Bildung horizontaler und diagonaler Harzlamellen. Der Nachweis für den Zuwachs der Untergrundtragfähigkeit sowie einer ausreichenden kohäsiven Verfestigung und Verspannung unter dem Fundament wird dadurch erbracht.

Wie nach den Aushubarbeiten festzustellen ist, füllt das Injektionsmaterial Hohlräume bzw. Porenvolumina des Baugrundes aus und erzeugt eine Verklebung der Körner. Die Harzlamellen bewehren den Boden geogitterähnlich und aktivieren die Vermeidung von Rutschungen der Erdmassen. Die URETEK Harze sind unter der Fundamentsohle je nach Porenvolumengehalt des Kieses bzw. des Schotters stochastisch verteilt. Die Verfestigung des Bodenkörpers zur Sicherung der Bestandsfundamente resultiert jedoch in erheblichen Maße aus der Verspannung des Bodens zwischen Fundamentsohle und dem tieferen Baugrund.