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Auf einen Blick

Der nicht unterkellerte Neubau wurde in Holzständerbauweise errichtet. Unmittelbar unter dem Haus wurde der Boden beim Bau ausgetauscht, darunter verblieben aber die bis ca. 8,00 m tief unter Gelände reichenden Torf- und Muddeschichten. Nach der Errichtung des Neubaus unmittelbar an dem bestehenden Wohnhaus kam es zu erheblichen Setzungsdifferenzen bis 18 cm. Mit Hilfe der URETEK FloorLift®-Methode sollte die Schiefstellung ausgeglichen werden.

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Biegesteife Konstruktion

Das Wohnhaus wurde auf einer oben und unten mit Q 670-Matten bewehrten Stahlbetonsohlplatte mit einer Stärke von 30 cm gegründet. Die ca. 0,80 m tief reichenden Frostschürzen sind konstruktiv mit der Bodenplatte verbunden. Die Grundfläche der Sohlplatte beträgt ca. 80 m². Der Unterbau besteht aus einer ca. 1,00 m mächtigen Sandauffüllung. Aufgrund der biegesteifen Konstruktion sind trotz der erheblichen Schiefstellung keine Risse entstanden.

Nicht tragfähiger Baugrund bis in 8 Meter Tiefe

Nach geotechnischen Untersuchungen lagern im Untersuchungsgebiet zunächst stark organische Bodenschichten aus Torf und Mudde. Mit Erreichen einer Bohrtiefe von ca. 8,00 m wurde tragfähiger Fein- bis Mittelsand aufgeschlossen, der teilweise von schluffigen Schichten durchzogen wird. Grundwasser steht unter den organischen Weichschichten artesisch gespannt an.

Es wurde besprochen, mit Hilfe der der URETEK FloorLift®-Methode das Gebäude wieder auf ein einheitliches Niveau anzuheben und die Schiefstellung des Gebäudes auszugleichen. Eine endgültige Lagestabilisierung wurde ausdrücklich nicht vereinbart und war nicht Teil der URETEK Arbeiten.

Saubere Lösung

Von außen, soweit wie möglich, wurden entlang der Frostschürzen Bohrungen mit einem Durchmesser von 16 mm gesetzt. Die Bohrungen erfolgten in verschiedenen Winkeln, um an allen Bereichen unter die 80 m2 großen Sohlplatte zu gelangen. Durch die darin eingebauten Injektionslanzen wurde das URETEK Expansionsharz unter die Sohlplatte gepresst. Durch die Volumenvergrößerung der Harze (Polymerisation) und die dabei entstehende Expansionskraft wurde das Gebäude langsam und millimeterweise, vom Tiefpunkt zum Hochpunkt, in Schritten von jeweils 15 bis 20 mm wieder angehoben. Dadurch ist sichergestellt, dass die Stahlbetonsohlplatte nur geringen Biegebeanspruchungen ausgesetzt wird.

Wegen der kurzen Reaktionszeit der Harze und der millimetergenauen Überwachung durch Nivellierlaser und an Wänden angebrachte, elektronische Messempfänger wurde der ganze Prozess genau kontrolliert und gesteuert. Im Gebäudeinneren musste lediglich im Bereich einer Stütze eine einzelne Bohrung erstellt werden. Diese konnte für mehrfache Injektionen genutzt werden. Die Bodenfliese wurde hierfür sauber gelöst und konnte nach den Injektionsarbeiten wieder zerstörungsfrei eingearbeitet werden.

Die Anhebung gelingt

Die Schiefstellung des Gebäudes, das heißt, der Unterschied zwischen dem Hochpunkt (Nahe angrenzender Altbau) zum Tiefpunkt (gegenüberliegende Seite) betrug unmittelbar vor den Injektionsarbeiten 180 mm. Aufgrund der zu erwartenden Nachsetzungen wurde der Tiefpunkt auf +25 mm angehoben. Der Maximalbetrag der Anhebung lag damit bei 205 mm.

Ca. 7 Jahre nach der Hausanhebung, wurde bei einem erneuten Nivellement eine Schiefstellung von 15 mm gemessen. Es ergibt sich damit eine Nachsetzung von ca. 40 mm. Laut Aussage des Bauherren haben sich diese innerhalb der ersten 3 Jahre nach der Hausanhebung eingestellt - signifikante Setzungen sind seitdem nicht mehr zu verzeichnen.